Beerdigungen können ziemlich teuer werden. Viele entscheiden sich daher für Waldbestattungen. Doch auch andere Gründe könnten für diese Bestattungsform sprechen.
Hamm – Nichts ist umsonst, selbst der Tod kostet das Leben. Ja. Stimmt. Aber der kostet meistens auch noch ziemlich viel Geld. Zumindest, wenn man eine vernünftige Beerdigung haben möchte. Eine Sterbegeldversicherung ist häufig auch nicht sinnvoll. Für viele Menschen kommen daher immer häufiger Waldbestattungen infrage. Damit lässt sich Geld sparen. Ein Nachteil schreckt möglicherweise aber von einer Baumbestattung ab.
Wenn der Tod zu teuer ist: Waldbestattungen sparen Geld
Die Waldbestattung gewinnt immer mehr an Beliebtheit. „Die zahlreichen Bestattungswälder, deren Erfolg sowie ihre weiterhin steigende Zahl belegen dies“, erklärt Alexander Helbach von der Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas gegenüber wa.de. „Es ist erst knapp über 20 Jahre her, als 2001 der erste Bestattungswald in Deutschland eröffnet wurde – ein Friedwald im Reinhardswald bei Kassel. Mittlerweile liegt die Zahl in Gesamtdeutschland insgesamt sicherlich bei 250 Wäldern oder mehr“, meint er. Auch in NRW ist das an mehreren Orten möglich, Bestatter geben dazu Auskunft. Warum aber entscheiden sich immer mehr Menschen für eine Bestattung auf diese Artwork?
Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag von Aeternitas aus dem Herbst 2022 zeigt: 25 Prozent der Befragten haben eine Beisetzung im Bestattungswald für sich selbst gewünscht. „Interessant in diesem Zusammenhang: Urnenbeisetzungen unter Bäumen, sogenannte Baumbestattungen, zählen mittlerweile auch schon mehr oder weniger zum Standardangebot der ‚klassischen‘ Friedhöfe. Immer mehr Gemeinden bieten dies an, zumindest auf einzelnen dafür geeigneten Friedhöfen“, erklärt Helbach.
Waldbestattungen bieten dabei einige Vorteile:
- eine Grabpflege ist nicht nötig
- es muss kein Grabmal gekauft werden
- die letzte Ruhestätte befindet sich an einem ruhigen und naturnahen Ort
- oftmals sind Waldbestattungen günstiger
Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Nachteile:
- Gräber dürfen nicht geschmückt werden
- oft ist die Anfahrt länger
- die Gräber sind mitunter schwerer zu erreichen
- meist keine öffentlichen Verkehrsmittel
- Zustand der Wege bei schlechtem Wetter bzw. im Herbst/Winter
Viele Menschen entscheiden sich für eine Waldbestattung
„Die häufigsten Motive für eine Entscheidung für einen Bestattungswald sind Naturverbundenheit, romantische Vorstellungen vom Wald als Ort der Ruhe, unfavourable Empfindungen gegenüber klassischen Friedhöfen und auch die Kosten“, erklärt Alexander Helbach von der Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas.
Er stellt aber auch klar: „Nicht selten wird darüber hinaus der Freiheitsgedanke betont, als Gegensatz zum vermeintlich streng reglementierten Friedhof – dabei wird jedoch gerne übersehen, dass es auf Friedhöfen zwar Gestaltungsvorschriften gibt, im Wald jedoch in der Regel bis auf eine Plakette am Baum gar keine Grabgestaltung möglich ist, insbesondere auch keine Ablage von Kerzen, Blumen oder ähnliches.“ Das könnte einige Menschen abschrecken.
Auch bezüglich Preis gibt es eine Einschränkung. „Es gibt günstige und teure Angebote in den Bestattungswäldern – vom Seize am Gemeinschaftsbaum für einige Hundert Euro bis hin zum eigenen Familienbaum zum Preis von einigen Tausend Euro“, meint Helbach. Immerhin: Bei Waldbestattungen würden, wie oben bereits erwähnt, die Kosten für Grabschmuck und Grabpflege and so forth. entfallen.
Waldbestattung hat Ähnlichkeit mit „normaler“ Bestattung
Der Ablauf unterscheidet sich im Vergleich zu einer „normalen“ Bestattung hingegen offenbar kaum. Klassische Sargbestattungen gibt es ohnehin immer seltener – bundesweit liegt der Anteil der Feuerbestattungen geschätzt bei quick 80 Prozent. Hinzu kommt, dass auch bei Urnengräbern immer häufiger verschiedene pflegefreie Angebote gewählt werden. „Die Trauerfeiern in den Bestattungswäldern finden häufig in einem etwas lockereren Gestaltungsrahmen statt, zum Beispiel die Kleidung betreffend – wobei dies auch auf Friedhöfen möglich ist, hier aber eben häufiger noch ‚klassische‘, auch kirchliche Trauerfeien stattfinden“, meint Helbach.
Am Ende des Lebens muss das aber eben jeder für sich selbst entscheiden. Die letzte Reise sollte schließlich aus Sicht des Sterbenden und der Hinterbliebenen auch die würdevollste sein – egal ob die Wahl auf Urne, Sarg, See oder Wald fällt.
Eine Beerdigung ist additionally meist doch ziemlich teuer. Die Bestattungskosten müssen in der Regel die Hinterbliebenen tragen. Sie können sie aber von der Steuer absetzen.