In vielen Läden gibt es ein Treuesystem für Kunden. Der Vorteil: Man soll von Vergünstigungen profitieren. Doch lohnt sich das überhaupt?
Äpfel, Kartoffeln und Getränke wandern über das Kassenband. Auf der anderen Seite stehen Sie. Sie wollen alles schnellstmöglich wieder in den Einkaufswagen packen. Das Duell an der Kasse zwischen Ihnen und dem Mitarbeiter endet oft mit der Frage nach der Kundenkarte. Lohnt sich eine solche Karte überhaupt?
Rabatte und Vergünstigungen: Welche Systeme gibt es?
Rabattsysteme und Treueaktionen gibt es viele – damit wollen die Händler Kunden an sich binden. Die Verbraucherzentrale unterscheidet dabei zwei verschiedene Kartensysteme:
- Die einfache Kundenkarte wird von einem Unternehmen herausgegeben und ist nur dort gültig, wie beispielsweise die Ikea-Household-Card oder die Kundenkarte von Douglas.
- Es können sich allerdings auch mehrere Unternehmen verschiedener Branchen zusammenschließen. Kunden schließen dann mit dem Betreiber des Kartensystems einen Vertrag und können in verschiedenen Geschäften Rabatte bekommen oder andere Vorteile genießen. Das ist beispielsweise bei Payback oder der DeutschlandCard der Fall.
Mittlerweile gibt es die Varianten der Kundenkarten auch als App, sodass Sie nicht immer eine weitere Karte in Ihrem Portemonnaie unterbringen müssen. Manche Systeme sollen auch verbunden werden, es steht beispielsweise eine Kooperation zwischen den Sparkassen und Payback an. Ab 2025 sollen Kunden der Sparkasse beim Bezahlen mit der Girocard direkt Payback-Bonuspunkte sammeln.
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Sparen durch Kundenkarten – Vor- und Nachteile im Überblick
Bonuspunkte | Konsumverhalten wird getrackt |
Rabatte | Gesammelte Punkte können in einer bestimmten Frist eingelöst werden. |
Exklusive Angebote |
Verbraucherschützerin Simone Bueb, Juristin bei der Verbraucherzentrale, sagt der Süddeutschen Zeitung: „Die möglichen Ersparnisse liegen meist zwischen 0,5 und drei Prozent und sind damit ziemlich überschaubar.“ Manchmal werden Kundenkarten auch in Verbindung mit zusätzlichen Gutscheinen über fünf oder zehn Prozent eingesetzt. Dann könne es sich lohnen, eine solche Karte zu besitzen, informiert die Verbraucherzentrale.
Die Unternehmen bieten die Kundenaktionen nicht zum Spaß an. Zum einen sollen Sie als Kunde ans Unternehmen gebunden werden. Zum anderen lassen sich mit den Daten, die Sie angegeben haben und den Informationen, die bei jeder Nutzung der Kundenkarte dazukommen, Kundenprofile erstellen.
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Kundenrabatte per App: Persönliche Daten und Einkäufe werden getrackt
Stiftung Warentest hat in diesem Jahr Rabatt-Apps getestet, dabei ist herausgekommen, dass sich keine der getesteten Apps für jeden Einkauf lohne. Rabatte lägen demnach oft bei 0,5 bis einem Prozent. Allerdings würden die Apps persönliche Daten und Konsumverhalten tracken. Gerade in den Apps ließen sich die Anbieter in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen weitgehende Rechte, wie die Standortermittlung, Nutzung des Mikrofons oder das Versenden von Werbung einräumen, so Stiftung Warentest. Verhindern könne man dies unter anderem, wenn man die App ohne Registrierung nutzen kann.
Kundenkarte: Achten Sie aufs Kleingedruckte
Die Verbraucherzentrale informiert, dass grundsätzlich der Identify und die Adresse von Kunden für Werbezwecke verwendet werden können, sofern Sie nicht widersprochen haben. Wenn allerdings Ihre Telefonnummer oder Ihre E-Mail-Adresse für Werbung genutzt werden oder weitergegeben werden soll, müssen Sie dies additional einwilligen. Eine Vorlage, wie Sie die Einwilligung widerrufen können, finden Sie bei der Verbraucherzentrale.