Ein gutes Gehalt und finanzielle Absicherung bis zum Lebensende: Stellen im öffentlichen Dienst sind heiß begehrt. Wer jedoch einen genaueren Blick auf die Besoldungsgruppen wirft, merkt schnell: Auch Beamte gehören nicht immer zu den Spitzenverdienern.
Die Beamtenbesoldung folgt einer festen Struktur. Die Grundgehälter sind in Besoldungsgruppen festgelegt. Hinzu kommen Familienzuschlag und weitere Zulagen. Aber nicht jedes Bundesland zahlt ihren Staatsdienern dasselbe Gehalt.
Welches Bundesland am besten zahlt
Wer Beamter werden möchte und nicht an einen Standort gebunden ist, der sollte sich nach Süden orientieren. Wie aus dem aktuellen Besoldungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervorgeht, zahlt Bayern mit Abstand die höchsten Gehälter.
Demnach liegt das Einstiegsgehalt für ledige Beamte ohne Kinder in der Gehaltsstufe A7 in Bayern bei 34.567 Euro im Jahr. Im deutschen Durchschnitt werden 32.389 Euro gezahlt. Mecklenburg-Vorpommern ist mit 30.837 Euro neues Schlusslicht und löst damit gegenüber 2021 das Saarland ab, das 2022 die Eingangsstufe bis A7 gezielt angehoben hatte.
Grafik: DGB Besoldungsreport 2023
Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind mit 32.367 Euro und 32.797 Euro im Mittelfeld zu finden. Wer Beamter bei einer Bundesbehörde ist, verdient in der Eingangsstufe der Besoldungsgruppe A7 durchschnittlich 31.377 Euro im Jahr und damit weniger als in den meisten Bundesländern.
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Anders sieht das in der Endstufe der Besoldungsgruppe A7 aus. Auch hier liegt Bayern (41.080 Euro) vorn, dicht gefolgt von Thüringen (40.733 Euro). Auf dem letzten Platz liegt hier allerdings nicht Mecklenburg-Vorpommern (38.755 Euro), sondern das Saarland (38.493 Euro). Die Besoldungslücke zwischen dem Saarland und Bayern beträgt 2587 Euro oder 6,3 Prozent.
Grafik: DGB Besoldungsreport 2023
In der Eingangsstufe der Besoldungsgruppe A9 schneiden neben dem Saarland (35.447 Euro) auch Niedersachsen (35.510 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (35.448 Euro) schlecht ab. Bayern belegt mit 38.410 Euro auch hier wieder auf Rang eins. Die durchschnittliche Jahresbruttobesoldung beträgt 36.401 Euro.
Grafik: DGB Besoldungsreport 2023
Mit 44.988 Euro verfestigt das Saarland auch in der Endstufe der Besoldungsgruppe A9 seinen letzten Platz. Zwischen Saarland und Spitzenreiter Bayern (48.198 Euro) klafft eine Besoldungslücke von 3210 Euro beziehungsweise 6,7 Prozent.
Grafik: DGB Besoldungsreport 2023
55.111 Euro beträgt das durchschnittliche Gehalt in der Eingangsstufe der Besoldungsgruppe A13. Schlusslicht ist Rheinland-Pfalz mit 51.903 Euro, gefolgt von Sachsen (52.273 Euro) und dem Saarland (52.737 Euro). Bayern liegt auch hier mit 61.671 Euro wieder vorn.
Grafik: DGB Besoldungsreport 2023
Und auch in der Endstufe verharrt Bayern (72.711 Euro) auf seiner Place als Spitzenreiter.
Grafik: DGB Besoldungsreport 2023
Woher kommen die Unterschiede bei Beamtengehältern?
Länder und Bund können in Deutschland die Besoldung ihrer Beamten frei festsetzen. Einen zwingenden Zusammenhang zwischen Gehalt und Preisniveaus gibt es dabei nicht. Zum Beispiel verdienen Hamburger Beamte eher durchschnittlich, leben aber in einer Gegend mit sehr hohen Lebenshaltungskosten.
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Gewerkschaften können für Beamte keine Tarifverträge abschließen. Die Staatsdiener müssen sich darauf verlassen, dass ihre Dienstherren die Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst auf sie übertragen.